Favoriten ärgern sich auf hohem Niveau – 46er schlagen RC Regensburg mit 33:15

Alexander Weiß dreht weiter auf, Regensburg verzweifelt an fränkischer Verteidigung

von Martin Deinzer

Nürnberg. In einem Phasenweise ruppigen Spiel schaffen es die 46er Mitfavorit RC Regensburg im eigenen Wohnzimmer, dem Stadion am Weinweg, mit 33:15 (20:5) zu schlagen. In einem phasenweise ruppigen Spiel verzweifelten die Gastgeber ein ums andere Mal an einer effektiv Verteidigenden und topfitten Nürnberger Mannschaft. Und nicht zuletzt an zwei Versuchen von Alexander Weiß. Die Mitgereisten Fans wurde so Zeuge wie sich die 46er der Tabellenspitze nähern und den Konkurrenten immer näher auf die Pelle rückt.

Die 46er waren stets Herren der Lage – was Regensburg oft verzweifeln ließ

Auf dem bisher ungeschlagenen RC Regensburg lasten die Erwartungen an den Bundesligaabsteiger, auf Nürnberg der Malus des amtierenden Bayerischen Meisters, Aufstiegsverweigerers und des eigentlich bisher Ungeschlagenen aber auf dem Papier von ganz unten kommenden Verfolgers. Beide Teams hatten also einiges zu verlieren und wollten in diesem Spiel ihre Qualität und Dominanz beweisen. Schon vor Anpfiff wurde der ein oder andere böse Blick getauscht und es herrschte eine ungewohnt angespannte Atmosphäre. Doch Nürnberg ließ sich in keinster Weise vom Verbalgeplänkel der Gastgeber beeindrucken und startete wach und effektiv in die Partie. Schon in der 3. Minute zeigte Alexander Weiß nach einem Penalty von der Regensburger 5m Linie was man nicht darf wenn er den Ball in Händen hält, nämlich nur einen Verteidiger in seinem Laufweg postieren. Zack, Bumm, drüber, rein und ablegen. Um es kurz zu machen (5:0, Kahden 7:0). Doch Regensburg kontert, zeigt nun seine Klasse und spielt 8. Minute einen sehnlichen Angriff über die Mitte, bindet etliche Nürnberg und schafft es rechtzeitig den Flügel zu bedienen um Messmer zum 7:5 in Position zu bringen. In Minute 10 und 21 zieht Nürnberg mit erfolgreichen Penaltys auf 5:13 davon. Immer wieder merkte man den Gastgebern an, dass sie mit solch einer Nürnberger Dominanz nicht rechneten, sie bekamen kaum einen Fuß auf den Boden und kompensierten ein ums andere Mal mit Härte an der Grenze zur Legalität. Weiß sah sich in der 24 Minute genötigt der Regensburger Verteidigung durch einen Versuch (17:5, Kahden erh. Auf 20:5) Nachhilfe in Grundlinienverteidigung zu geben, in dem er wieder direkt unter den Stangen und wieder nur gegen einen Verteidiger ins Malfeld einbricht (Zack, Bumm, drüber, rein usw).

In Durchgang Zwei marschierte Nürnberg weiter davon, wenn auch nicht mit den so dringend benötigten Versuchen. Kahden mit einem Penalty zum 5:23 in der 45. Minute, Will mit einem Kick tief in die Regensburger Hälfte. Doch sein Marsch fand ein jähes Ende in einem den Laufweg blockierenden Regensburger, der Nürnberger Routinier weiß sich nur mit einem Schubser zu helfen und muss für 10 Minuten raus. Hätte man auch andersrum Pfeifen können. Regensburg nutzt den Penalty um auf 8:23 zu verkürzen. Die 46er bekommen prompt ebenfalls einen Penalty wegen Ballhaltens und Kahden nutzt die Chance in Minute 60 zum 8:26. Regenburg kommt nun besser in Spiel und bekommt den Ball öfter unter Kontrolle. Allerdings schlägt auch die Stunde des späteren „Man oft he Match“ Connor Hill, der mit seinen Blitztackles einen Angriff nach dem anderen ins Stocken bringt. Kleine Nadelstiche die Regenburg immer wieder zu Fehlern zwingen, sie zur Weißglut trieben.

Das Gelbfestival ging weiter, kaum war Nürnberg wieder komplett setzte sich wieder ein Gastgeber zum Abkühlen auf die Bank wegen eines Tacklings gegen Spieler ohne Ball. In der 70. Minute fanden die Nürnberger dann doch noch einmal den Weg ins Malfeld der Oberpfälzer und Nyombi brachte Versuch Nummer 3 auf die Tafel. Kahden erhöhte zum 8:33. Den Vierten, erhöhten, Versuch des Spiels legten allerdings in der 75. Minute die kämpfenden Gastgeber nach einem wunderbaren Spielzug via 4 Stationen über die rechte Seite. In der letzten Minute vereitelten sie gerade nochmal einen Überraschungsangriff durch Tackling ins Aus und beendeten so diese ruppige, aber unterhaltsame Partie mit Rugby auf angemessen hohem Niveau. Beide Teams haben ihre Ansprüche auf eine Führungsrolle unterstrichen, wobei Nürnberg die klar souveränere und taktisch ausgereiftere Performance zeigte. Für das kommende Heimspiel gegen Tabellenführer RFC Augsburg am 4. November auf dem Waldsportplatz verspricht somit ein absoluter Leckerbissen für Rugbyfreunde zu werden. Denn die Schwaben werden sicherlich Versuchen ihre Visitenkarte in der Noris zu hinterlassen.

Die hervorragende Linienverteidigung der 46er war kaum zu knacken… Foto: U. Geyer

Doch die wohl fitteste Nürnberger Mannschaft aller Zeiten wird ihre Serie wohl nicht so ohne weiteres reißen lassen. Wir sind gespannt.

Wir sind #Die46er. Wir sind #heissaufRUGBY!


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