Rugby Weekend: Zwei 46er International – Herren empfangen Unterföhring

Saturday is Rugbyday! Am Samstag, den 10.05.2015 empfangen die Rugger vom TSV 1846 Nürnberg den RC Unterföhring auf heimischen Boden in Erlenstegen. Doch ein anderes Thema versetzt die Nürnberg Rugby Family in helle Aufregung. Zum ersten Mal in der Geschichte der 46er wurden zwei Nürnberger Damen für ein Turnier in die 7er-Nationalmannschaft der Damen, die Adler Sevens, berufen. Anja-Eileen Czaika und Ulrike Borchardt wurden von Nationalcoach Michael Hooke in den Kader für das Turnier in London-Middlesex geholt. Dort trifft das Nationalteam auf die besten Clubmannschaften der Insel. Ein echter Härtetest also.

Beeindruckende Entwicklung innerhalb eines Monats – „Die genießen richtig die Härte“

Schon vor einem Monat, bei einem Damenturnier der Deutschen 7er Liga Süd fielen die beiden dem Trainergespann Michael Hooke und Melvine Smith auf. Bei ihrer Suche nach Talenten und neuen Spielerinnen mit Potential fanden sie zwei Spielrinnen in einem neuen, aber aufstrebenden Team: Womens Rugby Nürnberg, dem Damenteam der 46er.

Sie haben uns damals schon beeindruckt, wir konnten sie aber leider noch nicht gleich mitnehmen“, sagt Hooke über die Gründe für die Nominierung der Beiden. „Was sie dann bei den Deutschen Meisterschaften in Köln am Wochenende gezeigt haben war einfach super. Sie haben sich innerhalb dieser paar Wochen nochmal gesteigert.“ Überzeugt hat den Coach vor allem, dass die beiden unheimlichen „Willen zum physischen Kontakt haben und kein Tackling auslassen“. „Cool Rugby skills“, fasst der Australier zusammen.

Das neue Trainer-Duo will auch die Scouting-Praktiken in Deutschland dem internationalen Niveau anpassen. Gerade im 7er-Rugby besuchen die Coaches und Scouts der Nationalteams lokale und nationale Turniere, um Talente zu entdecken und berufen sie direkt in den Kader. Dies soll den Spielerinnen und Spielern die Chance geben ihre Skills unter Profibedingungen zu erproben, zu entwickeln und einzusetzen. Davon sollen auch die Clubs profitieren. Czaika und Borchardt werden deshalb, nach ihrem Einsatz in London/Middlesex, noch bis Donnerstag in Köln mit dem Nationalteam trainieren und 3-4 Mal pro Tag an ihrem Spiel arbeiten können. „Vor allem die Kern-Kompetenzen („Core-Attributes“) der Spielerinnen sollen hier nachhaltig gefördert werden“ meint Hooke. Diese Erfahrung soll dann auch direkt zu den Heimatvereinen und -regionen zurück fließen und das Frauenrugby und den Sport im Allgemeinen weiter pushen.

Plötzlich international – ist das wirklich wahr?

Von der Nominierung überrascht waren dann auch die beiden Mädels. „Man kann es immer noch nicht richtig glauben. Das ging so schnell.“ meint Czaika, „letzte Woche noch Bamberg und Nürnberg, am Wochenende Deutsche Meisterschaft in Köln und morgen dann London mit den Adlern. Darf man das glauben?!“ Ja, darf man. Und man darf auch stolz auf seine Leistung sein. Den Adler auf der Brust zu tragen, diese Ehre wird nicht jedem zuteil. „Wir werden auf jeden Fall unseren Beitrag für ein gutes Ergebnis leisten. Und natürlich Eindrücke und News in die Heimat schicken.“ erklärt die Kapitänin der Nürnberg Damen.

Darauf brennt die Nürnberger Rugbygemeinde. Kommt ja nicht alle Tage vor, dass die 46er bundesweit und international mitmischen.

Auch die Jugend hat ihren „Internationalen“

Schon internationale Erfahrung konnte auch Seth Janaway sammeln. Der gebürtige Brite lebt schon länger mit seiner Familie in Deutschland und hat auch erst hier mit dem Rugby begonnen. Ein Eigengewächs also. Im April gehörte er zum Kader der U16-Nationalmannschaft, die Polen im April auswärts mit 10:17 schlug. Zwar ohne Spieleinsatz, aber auch hier mit viel Trainingserfahrung unter Leistungssportbedingungen. Einem weiteren Engagement steht im Mai lediglich ein gebrochenes Handgelenk im Weg, eine unangenehme und ungelegene Nebenwirkung eines Ausfluges zum Basketball. Doch Coach Alexander Michel ist sich sicher, dass Seth wieder berufen wird.

Und die Herren? Wollen mal wieder gewinnen – gegen Unterföhring.

Die Herren hatten die letzten Wochen mit einem ordentlichen Formtief zu kämpfen. Bleibt zu hoffen, dass die Erfolge der Damen hier auch den Herren neue Impulse geben. Man (und Frau) werden am Wochenende sicherlich aufmerksam den Turnierverlauf in London verfolgen und nebenbei die Mannschaft in Erlenstegen anfeuern.


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